"Kathrin, was ist das da mit dieser neuen Disko – App?“ Kurze Irritation. „Just Dance“ für die Playstation meint mein Gegenüber sicher nicht. 🙈 Nein, es geht um diese neue Social – Audio-App, die seit kurzem durch fragwürdige Politiker-Auftritte in aller Munde ist.

Clubhouse — die Social Audio App


Über die­se App zu spre­chen, da kom­me ich wohl nicht drum her­um. Eigent­lich woll­te ich das nicht so ger­ne, denn ich bin nicht ganz neu­tral.

Aber jetzt erst­mal: Was ist das?
Club­house ist eine neue App im Social Media Kos­mos, in der man in vir­tu­el­len Räu­men mit­ein­an­der spricht. Kein Video, kein Text – Spra­che. Also wie Tele­fon­kon­fe­ren­zen, aber halt per App und schon vom Ambi­en­te her wirk­lich coo­ler. Ein biss­chen wir Pod­cast live zum Mit­ma­chen.


Die Fokus­sie­rung auf das gespro­che­ne Wort ist auf jeden Fall ein Ange­bot, dass so noch fehl­te. Die Auf­merk­sam­keit der Nut­zer wird ganz anders gefor­dert, als mit Bild und Video drum her­um. Eine inter­es­san­te Nut­zungs­form, die den Zuhö­rer befä­higt, sich mehr auf die Stim­me zu kon­zen­trie­ren. Da bekommt man Zwi­schen­tö­ne und Emo­tio­nen bes­ser mit. (Das bestä­tig­te z.B. eine Stu­die an der Yale Uni­ver­si­ti­ty von 2017 https://www.apa.org/pubs/journals/releases/amp-amp0000147.pdf)

Die App gibt es aber nur für iPho­nes und Du musst erst­mal ein­ge­la­den wer­den, wenn Du dabei sein möch­test.
Die­se Exklu­si­vi­tät ist aus Mar­ke­ting­sicht ein pro­ba­tes Mit­tel, um Begehr­lich­keit zu wecken.
Ich fin­de das ein biss­chen schwie­rig, dass hier gleich­zei­tig die „offe­nen Dis­kus­si­ons­kul­tur“ gefei­ert wer­den soll.
Nun, das mag mein per­sön­li­ches Pro­blem mit die­sem Kon­flikt zwi­schen Ver­knap­pungs­stra­te­gie und Offen­heit sein. Denn auf der ande­ren Sei­te wird nun hof­fent­lich in einem klei­ne­ren Kreis erst­mal geübt, wir man mit den nega­ti­ven Begleit­erschei­nun­gen die­ses Gesprächs­for­mats umge­hen kann. Hate­speech und Fake News haben in Club­house eben auch schon Ein­zug gehal­ten und kön­nen tech­nisch noch schlech­ter unter­bun­den wer­den, als bei geschrie­be­nen Tex­ten.

Regis­trie­ren kannst Du dich nach dem Laden der App. Drin bist Du aber erst mit einer Ein­la­dung. Solan­ge Du auf eine Ein­la­dung an Dich war­test, kannst Du über die App bereits auf­ge­zeich­ne­te Talk­run­den nach-hören.

Ein­la­dun­gen wer­den in Tele­gram­grup­pen und sogar bei ebay gehan­delt. Bist Du gut ver­netzt, kennst Du viel­leicht jeman­den, der eine sei­ner bei­den Ein­la­dun­gen an Dich aus­spricht.

Aus Daten­schutz­grün­den ist die App lei­der ein No Go. Der Bun­des­ver­band der Ver­brau­cher­schüt­zer hat die Betrei­ber von Club­house sogar schon abge­mahnt.

Auch wenn wir also das Durch­ein­an­der­ge­quat­sche, das Viel­stim­mi­ge und das unvor­her­seh­ba­re ech­ter Gesprä­che mit vie­len Leu­ten total ver­mis­sen (beson­ders das abend­li­che „Back tot he Bus“ bei Club­house ist so ein Wun­der­kes­sel), ist frag­lich, ob aus dem Hype auch mal eine soli­de Platt­form wird.

PS.:
Ich geste­he aber auch, ich bin ein­fach Pro-Text. Wenn ich mich infor­mie­ren möch­te, lese ich. Schnel­ler als jeder Red­ner spricht und viel flot­ter, als ein Video mir was noch im Bild beglei­tet. Daher haben es ganz per­sön­lich bei mir alle ande­ren For­ma­te schwer. Viel­leicht bin ich ein­fach zu unge­dul­dig.

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