Kurz, kürzer, social media Text.

Texten für’s Web

Kurz, kür­zer, social media Text. Ich schrei­be lei­der ger­ne sehr lan­ge Sät­ze.
Das macht mein Leben manch­mal kom­pli­ziert.
Anläss­lich des Tages der Schach­tel­sät­ze: ich gelo­be Bes­se­rung!

Ver­schlun­gen, ver­scha­chelt und doch ele­gant ist der deut­sche Schach­tel­satz, der sich Zei­le um Zei­le erstre­cken kann, dabei Wis­sen und Mei­nung bün­delt, prä­zi­siert und als aus­ge­feil­tes Sprach­bild prä­sen­tiert, um am Ende nur den völ­lig über­for­der­ten Leser ver­lo­ren zu haben. 😆

Mein Sohn hat das Pro­blem nicht. Er mei­det Kom­ma­ta und eli­mi­niert damit Feh­ler­quel­len. Gleich­zei­tig beschränkt er sich auf das Wesent­li­che. Das Resul­tat sind (benei­dens­wert) kur­ze Sät­ze. Im Deutsch­auf­satz kommt das nicht immer gut an.
Für mich ist er beim Tex­ten für Social Media eine ste­te Mah­nung.

War­um so kur­ze Tex­te?

Stell Dir mal kurz vor, wie Du am Han­dy durch Face­book scrollst. Wusch, Wusch, weg ist der Post. Wer Dich hal­ten will, muss schnell sein!

(Daher ist das Bild zum Post auch so wich­tig. Wir “lesen” Bil­der schnel­ler als Tex­te. Wenn das Bild gefällt, gewinnst Du eine kur­ze Auf­merk­sam­keits­span­ne für Dei­nen Text.)

Beginnt Dein Post mit einer schö­nen Ein­lei­tung, kommt der schnel­le Wischer gar nicht zum Kern Dei­nes Tex­tes. Der wird meist auch noch in der Ansicht abge­schnit­ten! In der Micro-Sekun­de, die Dir bleibt, musst Du die Infos lie­fern, die den Aus­schla­ge geben.

Das funk­tio­niert ganz unter­schied­lich:

  • The­ma klar auf den Punkt brin­gen. Ist es rele­vant, liest oder klickt der Inter­es­sier­te auch wei­ter.
  • Neu­gie­rig machen. Dra­ma­ti­sie­run­gen, Count­down-Ankün­di­gun­gen oder Mys­ti­fi­zie­rung. Click-bai­ting nennt man das in nicht wer­tungs­frei­en Kon­tex­ten.
  • Humor. Das fin­de ich rich­tig schwie­rig, aber wenn Du das kannst, ist es ein super Köder.

Es gibt unzäh­li­ge erfolgs­ver­spre­che­ne Anfän­ge. Der Stil muss dann nur Dei­nem Unter­neh­men gerecht wer­den.

Tipps zur Umsetzung

Das kur­ze Sät­zer leich­ter ver­stan­den wer­den, gilt über­all. Der Arbeits­spei­cher für die Sin­nes­ein­drü­cke ist wahn­sin­nig kurz, je nach Quel­le “mer­ken” wir uns höchs­tens die letz­ten ca. 2 Sekun­den von Gehör­tem oder Gese­he­nem. Von da über­trägt das Gehirn ganz weni­ge rele­van­te Tei­le der sen­so­ri­schen Ein­drü­cke in das Kurz­zeit­ge­dächt­nis. Das hält zwar “län­ger”, grob geschätzt im Nor­mal­fall 20 bis 45 Sekun­den, hat aber nur begrenzt Platz. Je mehr Du Dir mer­ken musst, des­to schnel­ler fliegt umso mehr wie­der raus.

Des­halb gel­ten fol­gen­de Regeln:

Ange­passt an die “opti­ma­le Daten­ver­ab­ei­tung” Dei­nes Lesers, soll­te der opti­ma­le Satz etwa 12 bis 15 Wor­te haben. Ger­ne kür­zer, in Aus­nah­me­fäl­len auch mal 20. Wird’s län­ger, bist Du eine Her­aus­for­de­rung. 😅

Nur ein Neben­satz pro Satz. Die­ser soll­te hin­ten ange­han­gen wer­den, statt ein­ge­schach­telt. (Dann sind die Kom­ma­re­geln auch ein­fa­cher. 😇 )

Ich umschreib das mal mit: Über­schrift statt Roman­an­fang.

Auch der gesam­te Text soll­te nicht so schreck­lich lang wer­den. Wer mehr Infos will, der besucht bit­te Dei­ne Web­sei­te oder mel­det sich per­sön­lich bei Dir. Dazu machen wir das Gan­ze ja!

Denk’ Dir: MTV-Clips statt 60er Jah­re Kino­film. Bild statt FAZ.

Kei­ne Regel ohne Ausnahme(n):

Du liest ger­ne lan­ge Tex­te und alle ande­ren in Dei­ner Face­book-Grup­pe auch? Dann ist das eben das Erfolgs­mo­dell.

Je nach dem, was Du gera­de errei­chen willst, ist der Klick zu einer Unter­neh­mens­sei­te gar nicht so wich­tig. Statt des­sen möch­test Du mehr Inter­ak­ti­on auf der Face­book-Sei­te selbst? Dann kannst Du auch mehr Inhalt in einen Post packen.

Ich habe auch mal eine Unter­neh­mens­sei­te betreut, deren Posts grund­sätz­lich dann erfolg­rei­cher waren, wenn der Text zum Post mehr als 5 Sät­ze hat­te. Die­se Kun­den waren gewillt, mehr Zeit für den Post zu inves­tie­ren. Der Klick zur Web­site, auf den wir abziel­ten, kam aber nur dann, wenn wir vor­her schon mehr Input gelie­fert hat­ten.

Bei allen Faus­re­geln muss eben genau beach­tet wer­den, ob sie auf Dich und Dei­ne Kun­den zutref­fen. Als Anlei­tung zum Anfan­gen und Los­le­gen sind sie aber alle hilf­reich!

War­um der Abschied vom Schach­tel­satz so schwer fällt?

Mei­ne Hür­den ken­ne ich, viel­leicht sind Dei­ne auch dabei.

Ich will immer ganz viel auf ein­mal rüber brin­gen. Qua­si ein­mal Alles mit Soße. Das wird aber nix. Nach­ein­an­der ser­viert, kann der Leser das bes­ser ver­dau­en und bes­ser wür­di­gen.

So kurz erscheint oft zu ein­fach. Ich möch­te doch Kom­pe­tenz ver­mit­teln. Ich hal­te mir selbst immer vor, dass ich es am meis­ten schät­ze, wenn jemand etwas Kom­pli­zier­tes ganz ein­fach sagen kann. Der hat sein Fach näm­lich wirk­lich im Griff.

PS.:
Inter­es­san­te Eigen­ex­pe­ri­men­te zum Tes­ten Dei­nes Kurz­ge­dächt­nis­ses online fin­dest Du z.B. hier bei der Uni Saar­land.

Die Uni Mag­de­burg erforscht gera­de ganz aktu­ell, ob Coro­na einen Ein­fluss auf unse­re Gedächt­nis­leis­tun­gen hat und sucht noch Stu­di­en­teil­neh­mer.


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